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22
Aug
2005

Unsere Große, der Papst und die Faszination

Wir Eltern -fies und gemein- haben es unserer fünfjährigen Tochter nicht erlaubt (auch wenn "alle anderen" es durften!) zum kath. Weltjugendtag zu gehen! Es gab bittere Tränen hier zuhause! Dafür lief dann der Fernseher in den letzten Tagen ein wenig häufiger als normal und das gute Kind ließ sich wieder beruhigen.

Für mich war es schon beeindruckend diese Veranstaltungen zu sehen, die Menschenmassen, die vielen jungen Leute, die Begeisterung und Unbeschwertheit, die Medien mit dem so positiven Echo, den Papst mit seiner (neu gewonnenen) Ausstrahlung, seiner Schüchternheit und Bescheidenheit und vor allem den Bildern von der Vigil am Samstagabend. Da wünscht man sich, daß dieser Schwung anhalten möge und auch die Protestanten erreicht, daß Glaube wieder mehr zu einem zentralen Thema wird und sich Menschen begeistern lassen für Glaube und Kirche, die wirklich nicht (nur) verstaubt sein müssen.

Dennoch bleiben bei all diesen Eindrücken auch viele Fragen. Für mich ist da so viel unverständlich in der katholischen Kirche (der Personenkult um den Papst, dieser Gedanke der Exklusivität für Papst, Klerus und Katholiken, das Abendmahlsverständnis, das so sehr andersdenkende ausschließt, die Heiligenverehrung...). Und so habe ich wiedereinmal gemerkt, daß ich doch Herz und Seele protestantisch bin, auch wenn ich gern fasziniert zu den katholischen Geschwistern rüberblicke.
Charlotte - 23. Aug, 23:32

mhhh, ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber für mich hat katholisch sein wenig mit dem Papst zu tun. Katholisch sein ist soviel mehr als Papst, Heilige, Abendmahlsverständnis. Ich glaub, viele Katholiken verstehen das Abendmahl wie die Protestanten und sind dennoch katholisch! Kommt es nicht letzlich auf meinen eigenen Glauben an Gott an?! LG Charlotte, deren Tochter Amelie am 3.9. aus Überzeugung katholisch getauft wird ;) ;) ;)

tinG - 24. Aug, 21:38

Darf ich dann mal fragen, was denn dann das "katholisch-sein" für dich ausmacht? (Bin wirklich interessiert an der Antwort - hab hier grad keinen zum Fragen da.)
Charlotte - 24. Aug, 22:19

Ich glaub, das ist schwer auszumachen. Ich bin zwar katholisch und hab mit den Protestanten ein Problem (ich denke, das rührt aber nur aus meiner Heimatstadt, in der die evangelischen Jugendlichen alle voll daneben waren und der Pfarrer gleich mit!), aber was jetzt wirklich katholisch ist, hmmm, schwierig. Für mich ist Kirche, egal ob katholisch oder evangelisch, viel mehr Gemeinschaft und gemeinsamer Glaube als z.B. Papst, kein Sex vor der Ehe, Heilige etc. Ich würde von mir sagen, dass ich sehr gläubig bin und meine Gemeinde liebe, aber ich hab auch ein paar Probleme mit dem Papst und anderen Dingen. Ach, TinG, das ist total schwierig zu erklären. Wenn du magst, können wir gern mal mailen. Mich interessiert dieses Thema sehr und ich studiere in BAYERN (ohje...) katholische Religion. Da merke ich schon große Unterschiede zu Sachen-Anhalt, zu meiner Heimatgemeinde. Hier ist alles so konservativ, wenig modern und das find ich sehr schade. In meiner Heimatgemeinde und in meinem Aufwachsen mit dem Glauben, war vieles einfach so, wie es ist und ich hab das so hingenommen, aber auch nachgefragt. Letztlich kam und kommt es mir aber immernoch am meisten auf eine lebendige Gemeinschaft und deren Glaube(n) an - d.h. auf den Glauben jedes einzelnen und dem Glauben als Gemeinschaft. Kennst du das Buch "Typisch Katholisch" vom Benno-Verlag. Ich hab das hier stehen... ist wirklich nicht schlecht; es gibt einen groben Einblick in die katholische Kirche, modern aufgemacht. Dennoch glaube ich, dass viele nicht hinter allem stehen, was dort steht und was die katholische Kirche ausmacht, weil jeder für sich seinen Glaube und seine Überzeugung gefunden hat / findet. Ich glaube z.B. dass viele Katholiken nicht beschreiben könnten, wie die katholische Kirche und somit auch, die Eucharistie verstehen/verstehen sollten. Wenn sie die Eucharistie erklären sollten, würden sie Viele bestimmt so erklären, wie sie in der Evangelischen Kirche verstanden wird.
Ich hab eine Freundin, die kath. Theologie studiert und wenn wir uns über ihr Studium und Glaubensfragen unterhalten, dann ist das sehr interessant und ich verstehe vielen besser. Ich glaube einfach, dass wir viel zu wenig von dem Wissen, was wir glauben. Wir suchen uns das aus, was uns "passt" und den Rest lassen wir unter den Tisch fallen. Leider. Ich hätte Lust an einem Austausch. Kannst mir gern 'ne Mail an www(ät)schellendame(punkt)de schreiben, dann schick ich dir meine richtige Mailadresse.... :) Würde mich freuen! Gott segne dich! Charlotte
Charlotte - 24. Aug, 22:19

uiii.... das war jetzt viel ;) Sorry :D
CeKaDo (Gast) - 29. Aug, 21:10

Oh, ich denke mal, der Schwung hat die Protestanten schon damals zu Luthers Zeiten erreicht und bislang nicht nachgelassen :)

Denn zumindest begehen sie regelmäßig und mit riesigem Erfolg ihren Kirchentag, der jung und alt zusammenhält und -bringt.

Wobei ein wesentlichen Unterschied im Glauben für mich die Bodenständigkeit ist und das Nichtglauben an die Absolution zu Lebzeiten.

Man möge mir vergeben, wenn ich auf den Punkt bringe, daß Katholiken zu Lebzeiten jede Schandtat begehen können und ihnen wird von Kirchenobrigen Absolution erteilt, wenn sie Reue zeigen.

Protestanten hingegen sind gezwungen, sich in ihrem Glauben das Leben lang anständig zu benehmen, denn ihnen wird erst am Tag der Abrechnung vom Chef vergeben, wenn sie Reue zeigen.

Nun darf man gern fragen, wer denn da der Heuchler ist :))

Ich bin garstig. Und ich bin Christ. Evangelischer Christ!

tinG - 31. Aug, 00:15

Sorry, da möchte ich aber schwer widersprechen:
So, wie ich die Verschiedene Auffassung der Sündenvergebung verstanden habe, ist es so, daß der Katholik den Priester als Mittler zwischen sich und Gott suchen, um Absolution zu erhalten. Der Protestant stellt sich direkt vor Gott und bittet ihn darum, die Sünden zu vergeben. Das ist für mich einer der entscheidenden Knackpunkte. Es bedarf nur dieser einzigen Bitte und des Glaubens, daß Gott stärker ist als Teufel und Tod, weil er in Christus beide überwunden hat. "Dabei sind keine großen Glaubenstaten notwendig, sondern Jesus bittet dafür, dass unser Glaube nicht aufhört: Sein Vater eben dieses kleine Senfkorn „Glaube“ bei uns findet, was zum Himmel reicht."

Luther in „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ ruft auf zu einem „peccate fortiter“ – „sündigt tapfer, damit euch viel vergeben wird!“ Das klingt doch wahrhaft lebensbejaend, oder nicht?

Ich hab da einen Predigttext gefunden, der die protestantische Sicht genial erklärt.

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(10, 8 und 2 Jahr alt)
und eines Jungen (6 Jahre alt)
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